Rafting 2000 (Inn)

Pfingstsonntag hatten wir eine Wildwasserfahrt bei einem Veranstalter aus Garmisch gebucht. Wir trafen uns dann alle (7 Personen) Freitag abend auf dem Zeltplatz in Garmisch-Partenkirchen. Es war doch recht kühl und es sah auch etwas nach Regen aus. Der Zeltplatz ist ziemlich klein und auf den meisten Stellplätzen standen Wohnmobile. So gab es für uns nicht mehr viele Möglichkeiten, die Zelte aufzubauen. Aber dass man sein Zelt nicht in einer Kuhle aufbaut, sollte wohl jedem klar sein. Dennoch erschien dieser Platz für einige von uns als gut geeignet. Natürlich kam es so, wie es kommen musste: Es gab ein furchtbares Gewitter mit heftigen Regenfällen in der Nacht. Und was macht das Wasser, das da so vom Himmel fällt? Es sammelt sich natürlich in der besagten Kuhle. Bei einem Wasserstand von nahezu 10 cm hält kein noch so gutes Baumarktzelt dicht. Es war schon irgenwie lustig anzusehen, als unsere 3 Opfer am nächsten Morgen aus ihrem Zelt "schwammen". Aber wir waren ja zum Wassersport hier! Also, was solls, wieder um eine Erfahrung reicher, und wir fügen der bekannetn Regel "Iss niemals gelben Schnee" die Regel "Bau Dein Zelt nie in einer Kuhle auf" hinzu. Für die nächste Nacht wurde das Zelt auf jeden Fall an einen andern Platz versetzt. Der Lerneffekt ist doch recht gross bei negativen Erfahrungen.

Am Samstag haben wir noch eine schöne Tour durch den Höllenklamm ganz in der Nähe gemacht. Auch hier waren einige nicht so ganz optimal vorbereitet, denn es wurde wieder verdammt nass. Für die Durchwanderung des Klamms musste man sogar Eintritt bezahlen. Von den Wänden rechts und links schoss das Wasser nur so herunter. Es regnete zwar nicht wirklich, aber Schmelzwasser und kleine Bäche ergossen sich in die Schlucht. Die Wahrscheinlichkeit, nicht nass zu werden, war gleich null. Wer Regensachen dabei hatte, konnte nur lachen über die im durchnässten T-shirt. Mehr oder weniger schlecht gelaunt von den ständig blöden Sprüchen vorbeilaufender Wanderer, wie z.B.: "Machst Du etwa beim wet-T-shirt-Contest mit?" war diese Wanderung für einige von uns (eigentlich war es nur einer, aber auch der möchte namentlich nicht erwähnt werden) nicht so das wahre Vergnügen.

Start der Rafting Tour am Sonntag war Haimig in Österreich. Der Veranstalter meinte, wir sollten ihm ruhig hinterher fahren, es wäre nicht weit ungefähr 10 min. Selbst wenn man mit dem Tempo fuhr, dass er vorlegte, war dies wohl unmöglich und nach 40 min waren wir dann endlich da, obwohl wir zwischenzeitlich schon bedenken hatten unseren "Führer" zu verlieren. Wir waren es doch eher gewöhnt, dass man sich ein wenig an Geschwindigkeitsbegrenzungen und Verkehrsvorschriften hält. Die Ausrüstung, die wir bekamen war schon gut. Ein Neoprenanzug, Neoprenschuhe, Windjacke und Helm. Die Schlauchboote mussten wir selber aufpumpen, aber die Bewegung tat gut bei der Kälte. Im Transporter und den Booten auf dem Anhänger ging es dann wieder in einer sehr rasanten Fahrt zur Einstiegstelle flussaufwärts. Dann folgten Trockenübungen und Anweisungen durch die Guides (für die, die des Englischen nicht mächtig sind: das heisst soviel wie Führer). Und schon ging es los. Dafür, dass die meisten von uns das erste Mal paddelten waren wir, so glaub ich zumindest, recht gut. Nur ein oder zweimal ging jemand über Bord. Die Rettungsaktionen waren aber jedesmal erfolgreich.

Die Fahrt auf der Inn war schon ein Erlebnis gewesen und wir nahmen uns vor, im nächsten Jahr wiederzukommen, um dann aber die richtig schwere Tour zu meistern.